Projekte & Exkursionen
Römertage am Otto-von-Taube-Gymnasium
RĂMERTAGE Teil 1: Vita cottidiana
Auch im April 2022 hatten die SchĂŒler:innen der 5. Klassen wieder die Möglichkeit einen Einblick in das Leben zur Zeit der Römer zu bekommen
Der ArchĂ€ologe Bernhard Bischler, der die Veranstaltung leitete, begann zunĂ€chst mit der Frage, was ArchĂ€ologie ĂŒberhaupt ist und was sie uns heutzutage bringt.
Die Kinder zeigten sofort groĂe Begeisterung fĂŒr diese Thematik und es wurde festgestellt, dass die ArchĂ€ologie uns weiterhelfen kann, das Leben der Menschen frĂŒher zu verstehen und auch WissenslĂŒcken, die durch fehlende literarische Aufzeichnungen entstanden sind, zu schlieĂen.
Ăber das Leben der Kelten wollten die Kinder auf Nachfrage mehr erfahren und hörten gespannt zu, als ihnen ĂŒber die verschiedenen StĂ€mme wie zum Beispiel die Gallier in Frankreich erzĂ€hlt wurde. SelbstverstĂ€ndlich kam sofort die Frage, ob es sich bei diesem Stamm um âDie von Asterix und Obelixâ handeln wĂŒrde, was Herr Bischler freilich bejahte.
Er erzĂ€hlte zudem ĂŒber die Baukunst, vor allem die GrabstĂ€tten der Kelten, sowie die Keltenschanzen, welche u.a. als Versammlungsort dienten und auch die Wohnsituation. Ihre handwerklichen FĂ€higkeiten waren besonders in Glasverarbeitung und Schmiede zu finden. Diese Schmiedearbeit war von so hoher QualitĂ€t, dass auch Römer mit ihnen Handel trieben. Das gut ausgebaute StraĂennetz der Kelten wurde ihnen spĂ€ter zum VerhĂ€ngnis, da auch Römische Legionen diese nutzten, um in ihr Gebiet vorzudringen. Das fĂŒhrte zu lĂ€ngeren Ausschweifungen ĂŒber weitere Eroberungsversuche der Römer vor allem ĂŒber Germanien und schlieĂlich zur Varusschlacht.
Der Praktische Teil gestaltete sich so, dass Herr Bischler Rekonstruktionen eines römischen Helms, eines Schildes und eines Kettenhemds vorfĂŒhrte und die Kinder mit Hintergrundinformationen ĂŒber die Soldaten beeindruckte. Auch zu diesem Thema stellten die 5.KlĂ€ssler:innen viele Fragen und zeigten groĂes Interesse.
Zum Schluss durften sie Wachstafeln bauen und klebten zunĂ€chst RĂ€nder aus Holz auf die Tafeln, um das flĂŒssige Bienenwachs spĂ€ter vor dem Auslaufen zu hindern. Herr Bischler fĂŒllte anschlieĂend die Tafeln mit Wachs unter den gespannten Blicken der Kinder. Der Honig Geruch der sich daraufhin im Computerraum ausbreitete, gefiel den SchĂŒler:innen sehr.
Auf die Frage, was ihnen denn am besten gefallen hĂ€tte, erwiderten die meisten: Die Wachstafeln! Aber auch die Begeisterung fĂŒr die AusrĂŒstung eines römischen Soldaten war deutlich zu erkennen.
AbschlieĂend war der Römertag fĂŒr die 5. Klasse ein voller Erfolg und wird auf jeden Fall in positiver Erinnerung bleiben.
RĂMERTAGE Teil 2: Culinaria Romana
Am 26. April 2022 durften wieder einige sechste Klassen die antike, römische KĂŒche genauer kennenlernen. Ermöglicht wurde dies durch den ArchĂ€ologenn Bernhard Bischler, welcher neben den Informationstagen an Schulen ĂŒber Kelten, Römern und Germanen, auch FĂŒhrungen in der archĂ€ologischen Staatssammlung MĂŒnchen gibt.
Zu Beginn erzĂ€hlte Herr Bischler den SchĂŒler:innen von altem, römischem Essen, welches vorerst nur aus Getreidebrei, vermischt mit GemĂŒse aus dem Hortus, also dem eigenen Garten, bestand. Ab dem Jahr 200 v. Chr. entstanden erste gewerbsmĂ€Ăige BĂ€ckereien in Rom, die erstmals römisches Brot backten und durchaus als GroĂbetrieb betrachtet werden konnten. Besonders ĂŒberrascht wirkten die Kinder ĂŒber die Information, dass ungefĂ€hr vor 2000 Jahren auch MeeresfrĂŒchte auf den Teller kamen, welche allerdings nur den reichen Römern, als Delikatesse, zugĂ€nglich waren. Als Grundlage fĂŒr das Wissen ĂŒber die antike, römische KĂŒche dient das alte Kochbuch De re coquinaria, von Apicius, welches die Zutaten fĂŒr eine Vielzahl an Gerichten beinhaltet, jedoch keine genauen Mengenangaben. Nach der kurzen EinfĂŒhrung in die römische KĂŒche begann endlich das groĂe Kochen, auf welches sich schon alle sehr gefreut hatten.
Vor der Zubereitung der Speisen wurden allen SchĂŒler:innen verschiedene Aufgaben zugeteilt, damit das Mittagessen, welches, wie es in Rom typisch war, aus Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch bestand, rechtzeitig fertig wurde. Sowohl gegessen als auch gekocht wurde im SMV-Zimmer neben dem Kiosk. Die Vorspeise wurde aus klein gehackten Oliven mit Knoblauch und Olivenöl und gekochten Eiern gemacht. Als Hauptgericht dienten ein selbstgemachtes, knusprig gebackenes Brot mit Traubensaft, Koriander und Gelbwurz, ein duftender Linseneintopf und ein frischer KrĂ€uterfrischkĂ€se. Dazu gab es fein geschnittenen Sellerie und Karotten, welche in den FrischkĂ€se gedippt werden konnten. Als Abschluss des Drei-GĂ€nge-MenĂŒs durften sich alle noch an sĂŒĂen Trauben und Datteln bedienen. Gegessen wurde auf den Sofas und alle SchĂŒler:innen unterhielten sich fröhlich ĂŒber ihr selbstgemachtes, leckeres, römisches Essen. Es war ein schöner Vormittag, an dem Herr Bischler den SechstklĂ€ssler:innen eine gelungene EinfĂŒhrung in die antike, römische KĂŒche ermöglicht hat.
Auf Patrouille mit der "Navis lusoria"...
...hieĂ es an zwei Tagen fĂŒr vier unserer 6. Klassen. Begleitet von Unterrichtsstunden zur âRömischen Grenzsicherung im sĂŒddt. Raum und experimentellen ArchĂ€ologieâ bildeten die Exkursionen zu einem spĂ€trömischen Patrouillenboot der Klasse âNavis Lusoriaâ auf der Naab bei Regensburg den Höhepunkt dieses fĂ€cherĂŒbergreifenden Schwerpunkts aus Latein und Geschichte.
Lesen wir, was die Klassen uns berichten:
Am Dienstag, den 19. Juni, fuhren um 8.00 Uhr morgens die Klasse 6d und wir, die Klasse 6c, mit Frau BrĂ€u, Frau Friedl, Herrn Prosinger und Herrn Simon mit dem Bus nach Regensburg. Als wir nach zwei Stunden Fahrt ankamen stĂ€rkten wir uns erst mal mit der Brotzeit auf dem Spielplatz, der neben dem Fluss Naab lag. Dann wurden die Klassen geteilt. Die Klasse 6d durfte zuerst zu einem LegionĂ€r, einem Studenten in echter Montur, wĂ€hrend wir auf der nachgebauten Navis Lusoria schon gleich mal selbst rudern durften. Anfangs war es sehr schwierig, aber dann hatte alle SpaĂ. FrĂŒher bei den Römern war die Donau eine natĂŒrliche Grenze zwischen dem Imperium Romanum und dem wilden Germanien. Damit es zu keinen Ăbergriffen kommen konnte, kontrollierten die Römer regelmĂ€Ăig die Grenze mit Schiffen und hielten einfallende, plĂŒndernde Germanen zurĂŒck.
Danach tauschten wir: Die andere Klasse durfte mit dem Schiff fahren und wir zum verkleideten LegionĂ€r. Er stellte die verschiedenen AusrĂŒstungsgegenstĂ€nde der antiken Soldaten vor. Da waren zuerst die Schuhe. Sie waren mit NĂ€geln an der Sohle beschlagen. So hatten die Römer beim KĂ€mpfen und Laufen besseren Halt. Die Schuhe selbst waren aus Leder gefertigt. Manche Soldaten trugen auch noch Socken unter den Schuhen, die nicht immer Sandalen waren. Dazu trug man die Tunika, eine Art Sack mit einem Loch fĂŒr den Kopf. Sie war aus Wolle. DarĂŒber zogen die LegionĂ€re entweder Panzer aus Metall oder Kettenhemden aus Draht an.
Die wichtigste Waffe der KĂ€mpfer war das gladius. Ein Schwert. Zuerst benutzte man Kurzschwerter, dann aber lange. Auch zum Schutz des Kopfes und des Nackens diente der metallene Helm, auf den man Federn setzen konnte (fĂŒr Paraden, TriumphzĂŒge). Unter den Helm zog man eine Wollkappe, damit der Helm nicht scheuerte oder wenn man einen Hieb abbekam, man keinen SchĂ€delbruch erlitt. Nicht zu vergessen sind die pila. Das sind die Speere. Den einen konnte man gut werfen, mit dem anderen kĂ€mpfte man gegen Reitereien, indem man dem Pferd den deutlich lĂ€ngeren Speer entgegenhielt, sodass es scheute und den Reiter abwarf. Dann tötete man den Gegner einfacher mit dem Schwert oder wieder mit dem langen Speer.
Nachdem wir so viel Interessantes erfahren hatten, machten wir natĂŒrlich auch ein Gruppenfoto. AnschlieĂend gingen wir noch kurz zum Spielplatz und stiegen dann in den schon wartenden Bus. Um15.15 Uhr waren wir wieder zurĂŒck an der Schule. Wir alle bedanken uns herzlich fĂŒr diesen schönen Ausflug â danke!
Ricarda Trautner mit Ellinor Draf, Klasse 6c
Die Lehrer haben auch aufgepasst und können mal wieder ihren Mund nicht halten:
Das Boot ist ein Nachbau. Im Unterricht war schon klar geworden, wie das Schiff archĂ€ologischen Funden originalgetreu nachgebaut wurde, etwa einem ganzen Rumpf bei Mainz. Unser âOffizierâ gab auf weitere Fragen bereitwillig Antwort: Man geht von rund 2000 (!) solcher Schiffe auf der Donau aus. Sie waren immer im Zweier- oder Dreierverband unterwegs und castra regina, das heutige Regensburg, war einer ihrer StĂŒtzpunkte. Jetzt sahen wir auch die auffĂ€llig gearbeiteten NĂ€gel und dass unten im Boot gut zehn Zentimeter Wasser stand. Zugleich die âToiletteâ auf Patrouille. Vor allem aber dichtete nur gequollenes Holz den Rumpf ab, damals erledigte das noch nicht die Chemie. Vorbilder fĂŒr die NĂ€gel, so der âLegionĂ€râ, Student und Mitglied in einem Verein experimentelle ArchĂ€ologie, fand man in einer âSchatzkisteâ, die vergraben gefunden wurde.
Man geht davon aus, dass hier Germanen nach einem Einfall ĂŒber die Donau geplĂŒnderte Eisenteile versteckt hatten. Darin waren auch Schildbuckel. Das Holz der Schilde ist in unseren Breitengraden lĂ€ngst verfallen, doch nach einem Fund im trockenen Syrien konnte mit einem Nachbau experimentiert werden: 3 Lagen Holz, versetzt gelegt, schĂŒtzen gegen Hiebe, nicht aber vollauf gegen Wurfspeere. Mindestens blieben diese im Schild stecken. Dann konnte der Soldat dahinter leicht bekĂ€mpft werden. Neben dem gröĂeren Eisenbedarf von Schwertern waren Germanen auch deshalb mit Speeren bewaffnet. Viele Filme mit Schwert tragenden Germanen, aber auch noch manche Museen liegen hier falsch. Neben der experimentellen ArchĂ€ologie helfen dann aber auch wieder schriftliche Quellen weiter, die beklagen, wie Soldaten zuweilen die Schildbemalung wichtiger war als Zeit fĂŒr das Kampftraining aufzubringen â Spieglein Spieglein an der Wand âŠ
Am 19.6. waren wir mit unserer Klasse 6d und der Parallelklasse 6d in Regensburg. Nach der Busfahrt wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: Zuerst ruderte die 6c mit dem antik nachgebauten Schiff auf dem Fluss, wir hingegen hörten in der Zwischenzeit einen Vortrag von einem als LegionĂ€r verkleideten Studenten. Darin erfuhren wir zum Beispiel, dass es in der römischen Kaiserzeit eine Zweiteilung im Heer gab, die typische Legion, deren MĂ€nner das römische BĂŒrgerrecht bereits haben, und die sogenannten Hilfstruppen, deren Leute aus eroberten Gebieten kamen und noch kein BĂŒrgerrecht hatten.
Regensburg wurde 179 n. Chr. gegrĂŒndet und war eigentlich ein Lager fĂŒr LegionĂ€re, eben ein castra am Fluss Regen, castra regina , aber nicht das Lager der Königin ⊠Schuhe waren die wichtigste AusrĂŒstung fĂŒr einen LegionĂ€r, der mit spĂ€testens 18 Jahren zur Legion ging. Die Schilde bestanden aus Holz, Tierhaut und Leinen, auĂerdem konnte ein LegionĂ€r neben einem Schwert mit zwei verschiedenen Speeren bewaffnet sein, einem StoĂ- und einem Wurfspeer. Dank eines Experiments, bei dem einer aus unserer Klasse eine nachgebaute RĂŒstung anzog, dass es als LegionĂ€r doch nicht so einfach war, wie man es sich vorstellt.
SpĂ€ter, am Schiff angekommen, wurden wir in drei Gruppen eingeteilt: die Bugelite, welche krĂ€ftig mitrudern musste, die zwei Leute am Heck, an denen man sich beim Rudern orientieren konnte, und die normalen Ruderer in der Mitte. Unsere Lehrer, Frau Friedl und Herr Prosinger, mussten natĂŒrlich auch mitrudern, nicht so einfach war. Nach einer gefĂŒhlten Ewigkeit sind wir dann umgekehrt. Am Ufer angekommen durften wir dann noch kurz auf den Spielplatz. Erschöpft vom Rudern fuhren wir anschlieĂend mit dem Bus zurĂŒck nach Gauting. Das war ein sehr ereignisreicher Tag!
Julia Middendorf und Sophia Obermaier, Klasse 6d
Am Montag, dem 18.06.2018, fuhren die Klassen 6a und 6b auf eine Exkursion nach Regensburg. Dort erwartete uns eine Schifffahrt mit einem antiken, spĂ€trömischen Flusskriegsschiff. Sie wird im Rahmen eines Projekts zur experimentellen ArchĂ€ologie von der Uni Regensburg angeboten. Um 8.00 Uhr morgens holte uns der Bus am Schulcampus ab. Nach einer ca. zweistĂŒndigen Busfahrt kamen wir in Regensburg an. Dort gingen wir aus der Klasse 6a zuerst zum Schiff, wĂ€hrend die 6b zunĂ€chst von einem âLegionĂ€râ ĂŒber Grenzsicherungen, die römischen Kampftechniken, Soldaten und vieles mehr informiert wurde.
Da wir uns bereits im Unterricht mit einzelnen Themen beschĂ€ftigt hatten, wussten wir, dass wir heute mit einem nachgebauten Exemplar der âNavis Lusoriaâ die Naab befahren wĂŒrden. Doch bevor wir das Schiff bestiegen, machte uns der KapitĂ€n zuerst noch mit den Sicherheitsregeln vertraut. An Bord des Schiffes erklĂ€rte er uns anschlieĂend die Rudertechniken und die dafĂŒr nötigen Befehle. Dann ging es auch schon los! Wir ruderten ungefĂ€hr eine Stunde den Fluss entlang und hatten dabei sehr viel SpaĂ. Als wir wieder festen Boden unter den FĂŒĂen hatten, tauschten wir mit der Klasse 6b. Nun erzĂ€hlte der LegionĂ€r auch uns viele interessante Dinge ĂŒber die römischen Soldaten und beantwortete unsere Fragen. Zum Schluss hatten wir noch eine kurze Pause, bevor wir dann auch schon die Busfahrt nach Hause antraten.
Vanessa Golda, Klasse 6a