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In der Schule 2013

Sagen „Der Landtag, das sind jetzt wir!“, das konnten vor einer Woche zwei 10. Klassen. Aber nicht nur sagen, sondern vor allem auch selber tun. Also, gesagt, getan und rein in die Rolle von Landtagsabgeordneten, 47 Stück, aus allen vertretenen Parteien und natürlich in den korrekten Mehrheitsverhältnissen zwischen CSU, SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern.

Von deren Fraktion kam denn auch die Gesetzesinitiative, die es zu bearbeiten galt - eine Vorlage zur Änderung des Ladenschlussgesetzes, schließlich erfordere hier der gesellschaftliche Wandel, die Pluralisierung der Arbeits- und Lebensformen angeblich dringend eine Anpassung!

Damit war, der Würde des Hauses angemessen moderiert von der Forschungsgruppe Jugend und Europa (LMU), der Ball im Spiel. Die Schülerinnen und Schüler, pardon, die Damen und Herren MdL – schließlich gab einem das Amt plötzlich Habitus und Diktion, so wie man es von manchen gar nie erwartet hätte (Lob!) – also die Damen und Herren MdL waren nun den ganzen Vormittag beschäftigt: sie positionierten sich in ihren Fraktionen, sie diskutierten in den Ausschüssen, rangen gerade dort mit dem politischen Gegner um die bessere Lösung, klar, parteipolitisch, aber nicht nur das, wie die Änderungsanträge zeigten, und trafen sich dann alle wieder im Plenum, um sich der Öffentlichkeit zu erklären und natürlich abzustimmen. Eben wie im echten Landtag. Aber immer auch im Radar der vierten Gewalt, unter dem kritischen Blick der Presse.

Sachkundige Begleitung erfuhr die Runde am Ende dann von noch berufenerer, nun ganz authentischer Seite. Denn wir durften drei Landtagsabgeordnete begrüßen, Alex Dorow (CSU), Kathrin Sonnenholzner (SPD) und Anne Franke (Grüne). Sie nahmen sich freundlicherweise eineinhalb Stunden Zeit, nein, nicht um Wahlkampf zu machen, nur ein klein wenig, sondern um vor allem uns die Möglichkeit zum „Realitätscheck“ zu geben. Nachdem sie unserem Tun interessiert gefolgt waren, vielleicht, so wurde im Nachhinein der Wunsch geäußert, machen sie das nächste Mal ja in den Ausschüssen auch selber ein bisschen mit, das wäre doch noch schöner (Das geben wir hier gerne so weiter!), waren dann auch sie ganz Politiker. Ebenso wortreich wie wir zuvor beantworteten sie unsere Fragen rund um die Arbeit als Politiker und Landtagsabgeordnete. Vielen Dank! Apropos „Realitätscheck“: Mit am anspruchsvollsten finden auch sie die Arbeit in den Landtagsausschüssen.

Damit wurde, wie schon den ganzen Vormittag über, nochmals deutlich:
Politiker leisten viel Arbeit, viel Fach- und Meinungsarbeit, und unsere Parlamente sind vor allem Arbeitsparlamente, und das ist gut so. Und wenn wir dann schon mal ein wenig vorarbeiten, ist es das auch.