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Historische Stadtführungen: SchülerInnen führen SchülerInnen durch München

Historische Stadtführungen
Historische Stadtführungen 2
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P-Seminar „Geschichte vor Ort: München im Nationalsozialismus“ (2014/16)

 

Mit München als dem Ausgangspunkt der NS-Bewegung befinden wir uns in unmittelbarer Nähe zu mehreren Erinnerungs- und Gedenkorten, an denen die Geschichte des Nationalsozialismus ein-drücklich greifbar wird. Die Auseinandersetzung mit dieser schärft den Blick für eigene Entscheidungen, denn historische Zusammenhänge vermitteln Wissen und emotionale Zugänge zu gelebter Zivilcourage.

Im P-Seminar „Geschichte vor Ort: München im Nationalsozialismus“ haben sich 14 Schülerinnen und Schüler über eineinhalb Jahre hinweg intensiv mit unterschiedlichen Aspekten der NS-Geschichte befasst, Zeitzeugenberichte ausgewertet und einen Workshop am NS-Dokumentationszentrum in München besucht, um schließlich einen je ganz eigenen Zugang zur Thematik zu gewinnen und in Kleingruppen Exkursionen oder Workshops für vier 9. Klassen zu entwickeln und durchzuführen:

 

22.12.2016: Exkursion in das Universitätsviertel zum Thema „Widerstand im Nationalsozialismus“ mit der Klasse 9b

11.01.2017: Stadtrundgang zum Thema „Die Novemberrevolution und die Anfänge der NS-Bewegung in München“ mit der Klasse 9c

13.01.2017: Exkursion in das NS-Dokumentationszentrum mit einem Workshop zum Thema „Mit-machen und ausgrenzen – Jugend im Nationalsozialismus“ mit der Klasse 9d


23.01.2017: Workshop zum Thema „Euthanasie“ mit der Klasse 9a


Bericht von Anne-Sophie Haugg zur Exkursion „Widerstand im Nationalsozialismus“

 

Im Rahmen des P-Seminars „München im Nationalsozialismus“ haben wir – Anne-Sophie, Melanie und Judith – eine Exkursion für eine neunte Klasse erstellt und mit dieser durchgeführt. Wir haben uns dabei für das Thema „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ entschieden.

Verschiedene Formen des Widerstands wollten wir den Schülern anhand von zwei Beispielen aufzeigen. Dafür haben wir den Hitler-Attentäter Georg Elser sowie die studentische Widerstandsgruppe der Weißen Rose gewählt und unsere Exkursion zweigeteilt. Beim ersten Themenabschnitt am Georg-Elser-Platz im Univiertel haben die Schülerinnen und Schüler anhand von Quellen selbst den Lebensweg Georg Elsers erarbeitet und wir haben gemeinsam über die Realisierung des Gedenkplatzes diskutiert. Für den zweiten Themenabschnitt sind wir anschließend zusammen zum Hauptgebäude der LMU am Geschwister-Scholl-Platz gelaufen, wo sich die DenkStätte Weiße Rose befindet.

 

Dort haben sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen über deren Mitglieder informiert und anschließend ihre Ergebnisse präsentiert. Auf der Galerie, von der aus Hans und Sophie Scholl ihr sechstes und letztes Flugblatt abgeworfen haben, wobei sie vom Hausmeister entdeckt und denunziert wurden, haben wir uns mit dessen Inhalt beschäftigt. Abschließend haben wir anhand der vielfältigen Denkmäler, wie z. B. einer Büste von Sophie Scholl oder der Weißen-Rose-Orgel, über die Art des Gedenkens diskutiert.

 

Abschließend haben wir die Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus verglichen und persönlich beurteilt. Die zwei recht gegensätzlichen Formen des Widerstands – zum einen der gewaltbereite Einsatz eines Einzelnen, zum anderen der friedliche Widerstand einer studentischen Gruppe – näher zu bringen, war das Ziel unserer Exkursion. Insgesamt war es ein gelungener Vormittag, der uns sehr viel Spaß gemacht hat.