Hierbei gilt: Name ist Programm. Es werden nämlich stets zeitgemäße sicherheitspolitische Themen unter dem Motto “Frieden durch Dialog” debattiert, vor allem aber an möglichen Lösungen gearbeitet. Die Münchner Sicherheitskonferenz ist also trotz ihres nichtbindenden Charakters für mögliche Konfliktparteien ein fundierter Bestandteil der internationalen Politik; und das ganz im Sinne eines pluralistischen Dialogs, wie er zu jeder Demokratie gehört. So tagte die MSC auch dieses Jahr vom 17. bis zum 19. Februar, wobei vor allem die aus dem Ukraine-Krieg resultierende sicherheitspolitische Lage in Europa und die einhergehende Osterweiterung der NATO thematisiert wurden.
Das Interesse an nationaler, europäischer und internationaler Sicherheit sowie dem politischen und vor allem dem demokratischen Prozess besteht allerdings auch im eigenen Hause, am OvTG:
Das alljährliche Projektseminar “Model United Nations” unter Leitung von Frau Lilli Heimsoeth befasst sich mit genau dieser Thematik: Wie funktioniert denn überhaupt internationaler Dialog und Politik, und was bewegt die Welt gerade? Als Bestandteil des Seminars werden nämlich Konferenzen der Vereinten Nationen simuliert, wobei internationale Sicherheit zusammen mit anderen Schülern aus ganz Europa diskutiert wird.
Entsprechend war es eine große Ehre, dass das Seminar dieses Jahr zusätzlich an einem exklusiven Side-Event der Münchner Sicherheitskonferenz im Prinz-Carl-Palais teilnehmen konnte, auf Einladung des ehemaligen Brigadegenerals (a.D.) Helmut Dotzler. Diskutiert wurde hierbei vor allem die Osterweiterung der NATO mit dem Beitritt Schwedens, dabei aufkommende Probleme sowie neue Chancen für den transatlantischen Zusammenhalt in Zeiten von Krieg auf europäischem Boden.
Während des Events durften wir Schüler:innen zunächst ein kurzes Gespräch mit Herrn Dotzler führen, in welchem er sich kurz vorstellte und anschließend auf unsere Fragen einging. Diese waren vor allem rund um das Thema Bundeswehr, die “Zeitenwende” und deren Ansehen in der Bevölkerung, wobei Herr Dotzler uns mit seiner Expertise differenzierte und neue Sichtweisen erklären konnte. Herr Dotzler hat uns nämlich, zusammen mit Schulleiterin Sylke Wischnevsky, zu diesem Event eingeladen, eine großzügige Geste für das sich das gesamte Seminar nur bedanken kann.
Danach durften wir uns Plätze für das anstehende Panel aussuchen und haben uns hier wegen unserer frühen Ankunft gute Plätze sichern können. Beim Panel gab es zuerst eine Begrüßung, bei der Reden von Dr. Florian Herrmann, a.D. Christian Schmidt und Dr. Christoph Heusgen gehalten wurden. Anschließend hat die eigentliche Diskussion begonnen: Den Sprechen wurden Fragen zum Thema der europäischen Sicherheit, insbesondere in Verbindung mit dem Ukrainekrieg gestellt und diskutiert. Dies verlief in einem Format ähnlich zu bekannten Talkshows wie beispielsweise von Markus Lanz oder Maybrit Ilner. Dabei haben Dr. Pål Henning Jonson (Verteidigungsminister von Schweden), General Christopher G. Cavoli (Oberbefehlshaber der NATO-Truppen), Dr. Jana Puglierin (Leiterin des Berliner Büros und Senior Policy Fellow, European Council on Foreign Relations) und Christian Schmidt (Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina und Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft) ihre Meinungen zu auserwählten Fragen gegeben: Unter anderem wurde besprochen, welche Chancen und Herausforderungen sich bei der Integration der gut gerüsteten Streitkräfte Finnland und Schweden in die NATO stellen, und welche Schritte die NATO außerdem unternehmen kann, um zur Verbesserung der kollektiven Sicherheit in Europa enger mit nicht-NATO-Mitgliedern zusammenzuarbeiten.
Schließlich wurden auch Fragen aus dem Publikum aufgenommen, wodurch auch die Teilnahme von Außenstehenden an der Thematik ermöglicht wurde. Zuletzt übernahm der uns bereits bekannte Brigadegeneral (a.D.) Dotzler das Wort, um die Diskussion zu beenden.
Nach der Diskussion wurde der Saal für das anschließende Social-Event geräumt und es bestand die Möglichkeit, sich mit anwesenden Personen bei Essen und Trinken zu unterhalten. So haben wir alle viele interessante Gespräche, unter anderem mit NATO-General Christopher G. Cavoli, gehalten. Als Gruppe sind wir schließlich zu Dr. Pål Jonson gegangen und haben ihm einige Fragen gestellt. Herr Johnson erwies sich als schwedischer Verteidigungsminister nicht nur als Experte rund um das Thema, sondern auch als überaus sympathischer und bodenständiger Gesprächspartner. Zum Abschluss haben wir gemeinsam Fotos gemacht, worauf wir uns verabschiedet haben und gegangen sind.
Insgesamt war das Event äußerst spannend und außerdem eine einzigartige Möglichkeit, Realpolitik und internationale Beziehungen hautnah zu erleben. Besonders in die Thematik unseres Projektseminars “Model United Nations” passte dieser Abend perfekt, und gab allen Seminarteilnehmer*innen einen weiteren Einblick in die politische Welt in der wir uns gerade befinden.
Kami Aksel und Artem Lomov, Q12