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Auf Patrouille mit der "Navis lusoria"...

...hieß es an zwei Tagen für vier unserer 6. Klassen. Begleitet von Unterrichtsstunden zur „Römischen Grenzsicherung im süddt. Raum und experimentellen Archäologie“ bildeten die Exkursionen zu einem spätrömischen Patrouillenboot der Klasse „Navis Lusoria“ auf der Naab bei Regensburg den Höhepunkt dieses fächerübergreifenden Schwerpunkts aus Latein und Geschichte.

 

Lesen wir, was die Klassen uns berichten:

Am Dienstag, den 19. Juni, fuhren um 8.00 Uhr morgens die Klasse 6d und wir, die Klasse 6c, mit Frau Bräu, Frau Friedl, Herrn Prosinger und Herrn Simon mit dem Bus nach Regensburg. Als wir nach zwei Stunden Fahrt ankamen stärkten wir uns erst mal mit der Brotzeit auf dem Spielplatz, der neben dem Fluss Naab lag. Dann wurden die Klassen geteilt. Die Klasse 6d durfte zuerst zu einem Legionär, einem Studenten in echter Montur, während wir auf der nachgebauten Navis Lusoria schon gleich mal selbst rudern durften. Anfangs war es sehr schwierig, aber dann hatte alle Spaß. Früher bei den Römern war die Donau eine natürliche Grenze zwischen dem Imperium Romanum und dem wilden Germanien. Damit es zu keinen Übergriffen  kommen konnte, kontrollierten die Römer regelmäßig die Grenze mit Schiffen und hielten einfallende, plündernde Germanen zurück.

 

Danach tauschten wir: Die andere Klasse durfte mit dem Schiff fahren und wir zum verkleideten Legionär. Er stellte die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände der antiken Soldaten vor. Da waren zuerst die Schuhe. Sie waren mit Nägeln an der Sohle beschlagen. So hatten die Römer beim Kämpfen und Laufen besseren Halt. Die Schuhe selbst waren aus Leder gefertigt. Manche Soldaten trugen auch noch Socken unter den Schuhen, die nicht immer Sandalen waren. Dazu trug man die Tunika, eine Art Sack mit einem Loch für den Kopf. Sie war aus Wolle. Darüber zogen die Legionäre entweder Panzer aus Metall oder Kettenhemden aus Draht an.

 

Die wichtigste Waffe der Kämpfer war das gladius. Ein Schwert. Zuerst benutzte man Kurzschwerter, dann aber lange. Auch zum Schutz des Kopfes und des Nackens diente der metallene Helm, auf den man Federn setzen konnte (für Paraden, Triumphzüge). Unter den Helm zog man eine Wollkappe, damit der Helm nicht scheuerte oder wenn man einen Hieb abbekam, man keinen Schädelbruch erlitt. Nicht zu vergessen sind die pila.  Das sind die Speere. Den einen konnte man gut werfen, mit dem anderen kämpfte man gegen Reitereien, indem man dem Pferd den deutlich längeren Speer entgegenhielt, sodass es scheute und den Reiter abwarf. Dann tötete man den Gegner einfacher mit dem Schwert oder wieder mit dem langen Speer.

Nachdem wir so viel Interessantes erfahren hatten, machten wir natürlich auch ein Gruppenfoto. Anschließend gingen wir noch kurz zum Spielplatz und stiegen dann in den schon wartenden Bus. Um15.15 Uhr waren wir wieder zurück an der Schule. Wir alle bedanken uns herzlich für diesen schönen Ausflug – danke!

Ricarda Trautner mit Ellinor Draf, Klasse 6c


Die Lehrer haben auch aufgepasst und können mal wieder ihren Mund nicht halten:

Das Boot ist ein Nachbau. Im Unterricht war schon klar geworden, wie das Schiff archäologischen Funden originalgetreu nachgebaut wurde, etwa einem ganzen Rumpf bei Mainz. Unser „Offizier“ gab auf weitere Fragen bereitwillig Antwort: Man geht von rund 2000 (!) solcher Schiffe auf der Donau aus. Sie waren immer im Zweier- oder Dreierverband unterwegs und castra regina, das heutige Regensburg, war einer ihrer Stützpunkte. Jetzt sahen wir auch die auffällig gearbeiteten Nägel und dass unten im Boot gut zehn Zentimeter Wasser stand. Zugleich die „Toilette“ auf Patrouille. Vor allem aber dichtete nur gequollenes Holz den Rumpf ab, damals erledigte das noch nicht die Chemie.

 

Vorbilder für die Nägel, so der „Legionär“, Student und Mitglied in einem Verein experimentelle Archäologie, fand man in einer „Schatzkiste“, die vergraben gefunden wurde. Man geht davon aus, dass hier Germanen nach einem Einfall über die Donau geplünderte Eisenteile versteckt hatten. Darin waren auch Schildbuckel. Das Holz der Schilde ist in unseren Breitengraden längst verfallen, doch nach einem Fund im trockenen Syrien konnte mit einem Nachbau experimentiert werden: 3 Lagen Holz, versetzt gelegt, schützen gegen Hiebe, nicht aber vollauf gegen Wurfspeere. Mindestens blieben diese im Schild stecken. Dann konnte der Soldat dahinter leicht bekämpft werden. Neben dem größeren Eisenbedarf von Schwertern waren Germanen auch deshalb mit Speeren bewaffnet. Viele Filme mit Schwert tragenden Germanen, aber auch noch manche Museen liegen hier falsch. Neben der experimentellen Archäologie helfen dann aber auch wieder schriftliche Quellen weiter, die beklagen, wie Soldaten zuweilen die Schildbemalung wichtiger war als Zeit für das Kampftraining aufzubringen – Spieglein Spieglein an der Wand …

 

Am 19.6. waren wir mit unserer Klasse 6d und der Parallelklasse 6d in Regensburg. Nach der Busfahrt wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: Zuerst ruderte die 6c mit dem antik nachgebauten Schiff auf dem Fluss, wir hingegen hörten in der Zwischenzeit einen Vortrag von einem als Legionär verkleideten Studenten. Darin erfuhren wir zum Beispiel, dass es in der römischen Kaiserzeit eine Zweiteilung im Heer gab, die typische Legion, deren Männer das römische Bürgerrecht bereits haben, und die sogenannten Hilfstruppen, deren Leute aus eroberten Gebieten kamen und noch kein Bürgerrecht hatten.

 

Regensburg wurde 179 n. Chr. gegründet und war eigentlich ein Lager für Legionäre, eben ein castra am Fluss Regen, castra regina , aber nicht das Lager der Königin … Schuhe waren die wichtigste Ausrüstung für einen Legionär, der mit spätestens 18 Jahren zur Legion ging. Die Schilde bestanden aus Holz, Tierhaut und Leinen, außerdem konnte ein Legionär neben einem Schwert mit zwei verschiedenen Speeren bewaffnet sein, einem Stoß- und einem Wurfspeer. Dank eines Experiments, bei dem einer aus unserer Klasse eine nachgebaute Rüstung anzog, dass es als Legionär doch nicht so einfach war, wie man es sich vorstellt.

 

Später, am Schiff angekommen, wurden wir in drei Gruppen eingeteilt: die Bugelite, welche kräftig mitrudern musste, die zwei Leute am Heck, an denen man sich beim Rudern orientieren konnte, und die normalen Ruderer in der Mitte. Unsere Lehrer, Frau Friedl und Herr Prosinger, mussten natürlich auch mitrudern, nicht so einfach war. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann umgekehrt. Am Ufer angekommen durften wir dann noch kurz auf den Spielplatz. Erschöpft vom Rudern fuhren wir anschließend mit dem Bus zurück nach Gauting. Das war ein sehr ereignisreicher Tag!

Julia Middendorf und Sophia Obermaier, Klasse 6d


Am Montag, dem 18.06.2018, fuhren die Klassen 6a und 6b auf eine Exkursion nach Regensburg. Dort erwartete uns eine Schifffahrt mit einem antiken, spätrömischen Flusskriegsschiff. Sie wird im Rahmen eines Projekts zur experimentellen Archäologie von der Uni Regensburg angeboten. Um 8.00 Uhr morgens holte uns der Bus am Schulcampus ab. Nach einer ca. zweistündigen Busfahrt kamen wir in Regensburg an. Dort gingen wir aus der Klasse 6a zuerst zum Schiff, während die 6b zunächst von einem „Legionär“ über Grenzsicherungen, die römischen Kampftechniken, Soldaten und vieles mehr informiert wurde. 

 

Da wir uns bereits im Unterricht mit einzelnen Themen beschäftigt hatten, wussten wir, dass wir heute mit einem nachgebauten Exemplar der „Navis Lusoria“ die Naab befahren würden. Doch bevor wir das Schiff bestiegen, machte uns der Kapitän zuerst noch mit den Sicherheitsregeln vertraut. An Bord des Schiffes erklärte er uns anschließend die Rudertechniken und die dafür nötigen Befehle. Dann ging es auch schon los! Wir ruderten ungefähr eine Stunde den Fluss entlang und hatten dabei sehr viel Spaß. Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, tauschten wir mit der Klasse 6b. Nun erzählte der Legionär auch uns viele interessante Dinge über die römischen Soldaten und beantwortete unsere Fragen. Zum Schluss hatten wir noch eine kurze Pause, bevor wir dann auch schon die Busfahrt nach Hause antraten.

Vanessa Golda, Klasse 6a

 

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